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Stand: März 2014
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HISTORISCHE IDENTITÄT
IN EINEM VEREINIGTEN EUROPA
Ringvorlesung der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster
in Zusammenarbeit mit der Stadt Münster
und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft,
Arbeitsgemeinschaft Münster
Wintersemester 1991/92 |
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Über „Historische Identität
und Nationalität" wurde die Ringvorlesung im Wintersemester 1990/91
und im Sommersemester 1991 als Jahreszyklus begonnen. Was zunächst
als Experiment gedacht war, brachte einen durchschlagenden Erfolg. Warum?
Weil eine politisch-gesellschaftliche Sensibilität für gesamt-gesellschaftliche
Probleme (deutsche „Einheit", Nahostkonflikt — bereits vor dem Golfkrieg)
auch im Wissenschaftsbereich mehr bewegt als es bei wissenschaftsimmanenten
Themenstellungen der Fall ist.
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Unser Jahrhundert ist durch die größten
Migrationsbewegungen in der Geschichte, die Völkerwanderung war dagegen
nachrangig, belastet und hat Menschen in nie gekanntem Ausmaß entwurzelt
und verschleppt. Es hat sie in neue Aus- und Ansiedlungszusammenhänge
gebracht. Dies fordert von Forschungen zu Identität, Interaktion-Kommunikation,
Rollenspezifik, Vorurteilsproblematik, Minder- und Mehrheiten, sprachlicher
und allgemeiner Sozialisation ein Höchstmaß an Einfühlungsvermögen
und Hilfestellungen. Historische Identität kann nur gewonnen werden,
wenn das WOHER und WOHIN soweit geklärt ist, daß ein HIER und
HEUTE befriedigend gelöst werden kann.
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Das rasende Tempo, das bereits EUROPA
anpeilt, während noch lokale, regionale, nationale Zuständigkeiten
ungeklärt sind, ist atemberaubend. Wissenschaft weiß auf dieses
Dilemma keine Patentantwort, aber sie wird auch über unsere Veranstaltungen
angestoßen, sich über Routine hinaus transferierbare Gedanken
zu machen. Mit aktuellen Fragestellungen über „Historische Identität
im vereinigten Europa" wird die Ringvorlesung fortgesetzt.
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Es gibt drei „Inters", die diese Ringvorlesung
kennzeichnen:
Interdisziplinarität
Durch die Mitwirkung verschiedener Fächer
und Fachbereiche ergibt sich über das Expertentum des einzelnen hinaus
eine Perspektivenerweiterung, die zu kompetenten Äußerungen
führt.
Interinstitutionalität
Über das Zusammenwirken verschiedener
Einrichtungen in der Stadt Münster und darüber hinaus, weil die
auswärtigen Gäste, die Vorträge halten, ihrerseits Institutionen
vertreten, ergibt sich ein Geflecht von Beziehungen, die so von einem einzelnen
nie hergestellt werden könnten.
Intersozialität
Innerhalb der Ringvorlesung werden unterschiedliche
Altersgruppen (Studenten, Berufstätige, Senioren), unterschiedliche
Statusgruppen (Akademiker und Nichtakademiker), unterschiedliche Erfahrungsträger
angesprochen.
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Die Veranstalter gehen davon aus, daß
auch dieses Angebot im Wintersemester 1991/92 wieder großes Interesse
findet.
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Parallel zur Ringvorlesung ist für
Studierende der Erziehungswissenschaft ein qualifizierter Scheinerwerb
möglich (Hausarbeit, Klausur in Verarbeitung der Vortragsthemen).
Im Rahmen eines Seminars über „Europäische Identitätsfindung
als historisch-kulturelle Bewußtseinsbildung", Dr. Arnold Vogt, Münster,
mittwochs ab 30.10.1991.
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Prof. Dr. Anneliese Mannzmann, Universität
Münster, Fachbereich Erziehungswissenschaft
Dr. Arnold Vogt, Vorstand Deutsch-Israelische
Gesellschaft Münster
Karl-Heinz Volkert, Vorsitzender der.
Deutsch-Israelischen Gesellschaft
Begleitveranstaltung
Wochenendtagung in der Akademie Franz-Hitze-Haus
Münster (Kardinal-von-Galen Ring 50)
vom 8. bis 9.2.1992 in Zusammenarbeit
mit der DIG AG Münster über
Leben in Israel, Geschichte, politische
Kultur, Sozialstruktur
mit Judith Frost und Ron Prosor, Bonn.
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Datum |
Terminplan Wintersemester
1991/92
jeweils mittwochs 18.00 - 20.00 Uhr, Ort:
S 8 im Schloß, Hindenburgplatz |
im
Aufbau |
30.10.1991 |
Zur neuen weltpolitischen Verantwortung
Europas
am Beispiel des Krisenherdes im Nahen
Osten
Ron Prosor — in Vertretung des
israelischen Botschafters Benjamin Navon, Bonn |
mehr |
06.11.1991 |
Soziokulturelle Identität in Europa
— vom Primat der Kultur als Integrationsfaktor
Prof. Dr. Anneliese Mannzmann, Münster |
mehr |
13.11.1991 |
Benno Elkan
— deutsch-jüdischer Künstler
oder europäische Persönlichkeit?
Dr. Hans Menzel-Severing, Bonn |
mehr |
27.11.1991 |
Europäisch orientierte Kultur- und
Schulpolitik in den neuen Bundesländern
— das Beispiel politischer Bildung in
Brandenburg
Dr. Hans Joachim von Olberg, Potsdam |
mehr |
04.12.1991 |
Historische und aktuelle Perspektiven
einer europäischen Entwicklung
am Beispiel der deutsch-niederländischen
Beziehungen
Prof. Dr. Horst Lademacher, Münster |
mehr |
11.12.1991 |
Europa als Bildungseinheit
— Perspektiven der Hochschulentwicklung
Prof. Dipl. Ing. Martin Korda, Münster |
mehr |
08.01.1991 |
Komplexe Zusammenarbeit innerhalb der
Euregio:
Lernen am Modell
Wim L.G. Schelberg, Präsident
der Euregio, Weerselo, Niederlande |
mehr |
15.01.1992 |
Albaniens Kulturlandschaft
als Ausdruck sich wandelnder Gesellschaft
und historischer Identität
Prof. Dr. Cay Lienau, Münster |
mehr |
22.01.1992 |
Die Öffnung des EG-Binnenmarktes
— wirtschaftshistorische und -politische
Grundlagen
Manfred Lahnstein, Bundesfinanzminister
a.D., Hamburg |
mehr |
29.01.1992 |
Perspektiven einer europäischen Asylpolitik
Johannes Gerster, MdB, Bonn |
mehr |
05.02.1992 |
Europa und seine Interessen und Aufgaben
für den Frieden im Nahen Osten
Dr. Hans Stercken, MdB, Bonn |
mehr |
12.02.1992 |
Ausblick auf die Ringvorlesung im Sommersemester
1992
Dr. Arnold Vogt, Münster
Multikulturelle Beziehungen in einem vereinigten
Europa
Rosi Wolf-Almanasreh, Frankfurt/Main |
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